Gemeinsam mit Michael Rückl, Fraktionsvorsitzender der GRÜNEN im Wetterauer Kreistag, besuchte Kathrin Anders, regionale Landtagsabgeordnete und pflegepolitische Sprecherin der GRÜNEN im hessischen Landtag, die Gemeindepflegerin Doris Schäfer, Bürgermeister Eike See und Vorsitzende des Sozialausschusses Nina Gerlach in Wölfersheim.
Als Gemeindepflegerin ist Doris Schäfer keine klassische Pflegekraft, sondern eine Vermittlerin von Dienstleistungen und Pflegeangeboten, die es den Klientinnen und Klienten ermöglichen sollen in ihrer eigenen Wohnung oder Haus zu bleiben. Dies beinhaltet beispielsweise die Organisation einer Haushaltshilfe, die regelmäßig sauber macht, die Organisation von ehrenamtlichen Alltagshelfern, die Vermittlung eines Mittagstisches, sowie Hilfe beim Ausfüllen von Formularen. Die Gemeindepflegerin ist nah an ihren Klientinnen und Klienten dran und kann individuell auf jede Person und Familie eingehen und so bedarfsgerechte Empfehlungen und Hilfe leisten.
Doris Schäfer und Bürgermeister Eike See berichten eindrücklich von der Arbeit der Gemeindepflegerin, die innerhalb eines Jahres schon 120 Klientinnen und Klienten betreut.
„Doris Schäfer ist in Wölfersheim nicht mehr wegzudenken. Es ist offensichtlich, dass es nicht nur ein Beruf, sondern Berufung für Frau Schäfer ist.“, unterstreicht Michael Rückl.
Die insgesamt fünf Gemeindepflegerinnen im Wetteraukreis sind aus dem Projekt „Gemeindeschwester 2.0“ entstanden, durch welches das Land Hessen seit 2018 80% der Personalkosten trägt. Die restlichen 20% trägt der jeweilige Landkreis. Das Projekt läuft zum Ende des Jahres 2026 aus, bislang gibt es keine erneute Förderzusage. Wie geht es nun weiter?
„Die Landesregierung muss sich dringend zu ihren Plänen äußern, damit die Kommunen für die nächsten Jahre planen können. Es hat sich in vielen Fällen gezeigt, dass die Gemeindepflegerinnen einen Platz in der gesundheitlichen Versorgung gefüllt haben, der bislang unbesetzt war. Der Wegfall von Ihnen wäre für viele Familien dramatisch.“, so Kathrin Anders.
„Der Kreis ist auf die Unterstützung des Landes angewiesen, die vollen Kosten können wir nicht tragen“, sagt Michael Rückl. „Wir würden das Projekt sehr gerne weiterlaufen lassen und auch noch weitere Kommunen dazu gewinnen, da wir sehen wie wichtig Gemeindepflegerinnen für die Versorgung gerade in ländlicheren Gebieten sind.“. Die GRÜNEN im Kreistag haben in der letzten Kreistagssitzung einen Antrag eingebracht, der sich mit der Gemeindepflege in der Wetterau befasst. „In unserem Antrag betonen wir die Relevanz der Gemeindepflege und fordern eine Entfristung der Förderlaufzeit, um die Gemeindepflege planungssicher weiter ausbauen zu können“, erklärt Rückl.
Die Gemeindepflege lohnt sich nämlich nicht nur für die Klientinnen und Klienten, sondern auch für die Kommune: Durch eine effektive Beratung der Gemeindepflegerin, können Seniorinnen und Senioren oftmals länger in ihrer eigenen Wohnung bleiben und so einen Aufenthalt im Heim hinauszögern. Steht der Umzug ins Heim an, wird es für die Kommune meistens auch teuer, da diese einspringt, sollten die Pflegebedürftigen ihren Eigenanteil nicht bezahlen können.
Der Darmstädter Verein Hiergeblieben e.V. hat anhand eines Ehepaares aufgezeigt, dass durch die Arbeit der Gemeindepflegerin die Kommune 70.000 Euro eingespart hat.
Die Gemeindepflege ist ein Gewinn – sowohl für die Bürgerinnen und Bürger, als auch für die Kommunen.