Landtagsabgeordnete Kathrin Anders im Austausch mit Julika Stich von „Young Helping Hands“
Wenn ein Familienmitglied krank wird und auf Pflege angewiesen ist fängt das oftmals die Familie ab. Auch die Rolle von den Kindern und Jugendlichen verändert sich, wenn ein Familienmitglied auf Hilfe angewiesen ist und oftmals übernehmen sie mehr Verantwortung: Im Haushalt, beim Einkaufen und auch in der ganz konkreten Pflege. In Debatten über häusliche Pflege nehmen diese sogenannten Young Carers oftmals nur eine Nebenrolle ein und damit bleiben auch ihre Bedürfnisse und Herausforderungen unausgesprochen. Im Austausch mit der gesundheitspolitischen Sprecherin der Grünen Landtagsfraktion, Kathrin Anders, macht Julika Stich aus Gießen auf die Herausforderungen und auch lebenslange Folgen für Young Carers aufmerksam. Deswegen gründete sie 2016 die Initaitive „Young Helping Hands“ . Die Initiative konzentriert sich auf Öffentlichkeitsarbeit, um auf die lebenslangen Folgen für die betroffenen Kinder und Jugendliche aufmerksam zu machen und zu sensibilisieren. Denn neben der seelischen Belastung kann sich die Pflege und deren Zeitaufwand auch negativ auf das soziale Leben, die körperliche Gesundheit und Schule und Beruf der Kinder und Jugendlichen auswirken.
„Frau Stich leistet hervorragende Arbeit für ein Thema, das bislang nicht genug Aufmerksamkeit bekommen hat!“, so Kathrin Anders,.
„Um Hilfen für die betroffenen Familien etablieren zu können braucht es einen offenen Austausch – und zwar in allen alltäglichen Lebensfeldern der Kinder und Jugendlichen. Lehrer*innen, Erzieher*innen, Jugendämter und Krankenkassen müssen mit einbezogen werden, um gemeinsam mit den Familien Young Carer zu entlasten.“.
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Laut einer Studie des Zentrums für Qualität in der Pflege (ZQP) aus dem Jahr 2017 übernehmen in Deutschland etwa 5 Prozent der Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren regelmäßig pflegerische Aufgaben – hochgerechnet sind das derzeit etwa 230.000 Jugendliche. Erweitert man die Altersgruppe auf 10 bis 19 Jahre, sind es nach einer Studie der Universität Witten-Herdecke 480.000 junge Pflegende.
Webseite Young Helping Hands
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