Inhalt von MOTHER HOOD e.V.:
Viele (werdende) Eltern berücksichtigen bei der Auswahl der Geburtsklinik die Kaiserschnittrate. Bisher mussten sie sich auf die Aussagen der Kliniken verlassen. Eine Übersicht, die auf den tatsächlichen Zahlen beruht, gab es nicht.
Aus diesem Grund haben wir eine Karte erstellt, mit der Eltern erstmalig ganz einfach online per Klick die Kaiserschnittrate ihrer Wunsch-Klinik(en) abrufen können. Die Suche funktioniert ganz einfach über den Kliniknamen, die Postleitzahl oder den Wohnort. Der Vorteil: Durch die Zoom-Funktion lassen sich alle Kliniken einer Region auf einen Blick anzeigen.
Die Karte informiert zudem über die jährliche Anzahl der Geburten einer Klinik.
Die Zahlen stammen aus den sog. Qualitätsberichten der Kliniken, welche der Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) seit 2017 im www.vdek-kliniklotse.de veröffentlicht.
Aber Achtung: Die Kaiserschnittraten aus dem Jahr 2016 lassen sich mit dem Jahr 2017 nur eingeschränkt vergleichen. Seit 2017 werden nämlich nur noch Geburten zwischen den Schwangerschaftswochen 24+0 und 42+0 in diese Statistik aufgenommen. Das soll dazu beitragen, die Kliniken mit unterschiedlichen Versorgungsstufen untereinander besser vergleichen zu können. Bei vielen Kliniken sieht es daher so aus, als ob ein leichter Rückgang der Kaiserschnittrate zu verzeichnen wäre.
So funktioniert die Suche mit der Karte
1. Mit Klick auf das Kästchen oben in der rechten Ecke öffnet sich ein neues Fenster.
2. Über das Lupe-Symbol kann die Postleitzahl, der Ort und der Name der Klinik gesucht werden.
3. Mit Klick auf den Namen der Klinik erscheint
- die Adresse
- die Kaiserschnittraten der vergangenen 3 Jahre
- die Anzahl der Geburten.
4. Durch Scrollen lässt sich der Ausschnitt der Karte vergrößern oder verkleinern und gibt einen guten Überblick über die Kliniken an einem Ort oder einer Region.
Gute Informationen über den Kaiserschnitt bietet die Website Familienplanung.de der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.
Nach einem Kaiserschnitt fragen sich viele Frauen, ob sie bei einer erneuten Schwangerschaft ihr Kind wieder durch eine Bauchgeburt zur Welt bringen müssen. Diese und andere Fragen beantworten folgende empfehlenswerte Websites:
Geburt nach Kaiserschnitt der Ärztin Dr. Ute Taschner,
Bauchgeburt von Kristina Wierzba-Bloedorn, Erzieherin, Doula und AFS-Stillberaterin.
Wir weisen darauf hin, dass diese Websites zwar überwiegend und sehr gute kostenfreie Informationen beinhalten, Eltern aber auch kostenpflichtige Angebote erhalten.
Buchempfehlungen (Wir verlinken auf buch7.de, den Buchversand „mit der sozialen Seite“.):
Die selbstbestimmte Geburt von Ina May Gaskin,
Meine Wunschgeburt von Ute Taschner
Emotionale Narben aus Schwangerschaft und Geburt auflösen von Brigitte R. Meissner.
Der Austausch mit anderen Müttern kann sehr hilfreich sein
Auf Facebook gibt es eine Frauen bestärkende und hervorragend informierende Gruppe für alle, die sich auf eine natürliche Geburt nach Kaiserschnitt vorbereiten möchten.
Wie kann die Kaiserschnittrate gesenkt werden?
Viele Expert*innen sind sich einig. Die Kaiserschnittrate ist mit durchschnittlich 31 Prozent viel zu hoch. Die Diskussion darum, ob sie überhaupt gesenkt werden müsse, wird dennoch immer mal wieder geführt. Zuletzt hat sich Dr. med. W. Lütje, Chefarzt Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Ev. Amalie Sieveking Krankenhaus, Hamburg, in die Debatte eingeschaltet und in einem eindringlichen Leserbrief erklärt, warum und wie die Anzahl der Kaiserschnittgeburten gesenkt werden müsse.