Auf Einladung der Kunst- und Musikschule Büdingen besuchte die Landtagsabgeordnete Kathrin Anders, Sprecherin für frühkindliche Bildung und Grundschulen, in Begleitung ihres Mitarbeiters Clemens Breest (beide Bündnis90/Die Grünen) die Einrichtung im ehrwürdigen Oberhof. Dabei begegneten sich mit dem Schulleiter Benedikt Bach und der Landtagsabgeordneten Lehrer und Schülerin von einst. Umso überzeugender versichert Kathrin Anders: „Ich werde mich aus tiefer Überzeugung von der Wichtigkeit kultureller Bildung für eine ausreichende Unterstützung solcher Bildungseinrichtungen einsetzen. Ich habe bei Herrn Bach selbst Unterricht genießen können. Und vielen anderen Kindern soll dies ebenso möglich sein.“
Bei dem gemeinsamen Gespräch erläuterte der Vereinsvorsitzende, Herr Horst Reuning, die schwierige Entwicklung der Schule. Diese lässt sich sehr gut anhand der Schülerzahl nachvollziehen. So berichtet Herr Reuning: „Von einst eintausend Schülerinnen hat sich die Zahl auf bis zu 250 zurückentwickelt. Seit dem Engagement von Benedikt Bach als neuen Schulleiter konnte die Schülerzahl glücklicherweise wieder auf über 350 gesteigert werden.“ Und diese Zahl konnte auch durch die Corona-Pandemie hindurch gehalten werden, weil Lehrerschaft wie Schülerinnen sich sehr schnell auf neue Unterrichtsformen einließen. Jedoch bereitet die finanzielle Situation große Sorgen. Hier konnte Kathrin Anders, die als erste Besucherin einer Regierungsfraktion des Landes vor Ort war, berichten, dass die Regierungskoalition gemäß ihrem Koalitionsvertrag die Mittel für die Musikschulen im Land deutlich gesteigert hat. Jedoch sind die Zahlungen an die Schülerinnenzahl gekoppelt. Das bedeutet, selbst wenn das Land noch mehr Geld zahlen würde, hebt das nicht die Schülerzahlen, um tatsächlich signifikant mehr Mittel zu erhalten.
Kathrin Anders schlug deshalb vor: „Die Grundschulen wandeln sich vermehrt zu Ganztagsschulen. Für Schulen ist es jedoch schwer, geeignete Nachmittagsangebote vorzuhalten. Hier kann die Musik- und Kunstschule sich als Kooperationspartnerin anbieten. Von einer solchen Kooperation profitieren beide Seiten: die Schulen mit ansprechenden Nachmittagsangeboten und die Musikschule durch höhere Schülerzahl und eine bessere Einnahmesituation.“ Auch Kitas nutzen gerne Angebote von Musikschulen, um eine musikalische Früherziehung anbieten zu können. Das Land stellt den Kitas inzwischen eine deutlich erhöhte Qualitätspauschale zur Verfügung. Das erlaubt den Kitas, mit diesem zusätzlichen Geld Kooperationen mit Musikschulen einzugehen, um eine musikalische Früherziehung anzubieten.
Für großes Unverständnis der Besucher*innen der Grünen sorgte die Auskunft, dass der Wetteraukreis keinerlei Bereitschaft für eine größere finanzielle Unterstützung signalisiert hat. Kathrin Anders kommentierte diese Mitteilung: „Im Wetteraukreis haben wir nur vier Musikschulen. Während drei im Westkreis beheimatet sind, ist die Büdinger die einzige im Ostkreis. Sie hat somit eine Bedeutung weit über die Grenzen von Büdingen hinaus. Das muss bei der Unterstützung berücksichtigt werden.“