Unterstützung für bessere Versorgung und mehr Aufklärung
Jedes Jahr am 17. November leuchten zahlreiche Monumente und Wahrzeichen purpur: Zum Welt-Frühgeborenen-Tag wird unter dem Motto „Purple for Preemies“ (dt.: Lila für Frühgeborene) so auf die Situation der Allerkleinsten aufmerksam gemacht. Jährlich kommen in Deutschland rund 65.000 Kinder zu früh zur Welt, wovon etwa 10.000 unter 1.000 Gramm wiegen. Deswegen besuchte die Landtagsabgeordnete Kathrin Anders den Bundesverband „Das frühgeborene Kind“ in Frankfurt am Main. „Diese frühen Geburten stellen eine besondere Belastung für die Kinder und ihre Familien dar. Hier ist es wichtig, dass neben der medizinischen Versorgung auch der Blick auf die Nöte der Familien gerichtet werden,“ so Anders
Eine Frühgeburt ist für die Familien ein unvorhergesehenes und belastendes Ereignis, begleitet von Schock und großer Sorge um das Kind. Frühgeborene haben oft auch nach ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus mit Langzeitfolgen zu kämpfen, die ihre Entwicklung bis ins Erwachsenenalter beeinflussen können. Leider sind diese Langzeitfolgen bislang nur unzureichend bekannt.
Vorstandsvorsitzende Barbara Mitschdörfer und künftige Geschäftsführerin Dr. med. Maria Hitzschke klärten über die Mission des Verbands auf. Der Bundesverband für Frühgeborene ist eine wertvolle Unterstützung für betroffene Familien und engagiert sich auf vielfältige Weise: Er vereint lokale Verbände und Selbsthilfegruppen, finanziert eigene Projekte und veröffentlicht Ratgeber und Studien. Diese Publikationen fokussieren sich unter anderem auf Langzeitfolgen von Frühgeburten und bieten Leitfäden zur psychosozialen Unterstützung für Eltern. Auch durch Informationsbroschüren für Familien und Fachleute sowie eine täglich erreichbare Beratungshotline bietet der Verband hilfreiche Ressourcen an.
„Das Thema Frühgeburt spielt im öffentlichen Bewusstsein meist nur im Krankenhaus eine Rolle. Dass eine Frühgeburt für die Kinder Langzeitfolgen mit sich ziehen kann, die Auswirkungen bis in die Kindergarten- und Schulzeit haben kann, wird oft nicht bedacht:“,
so Kathrin Anders. „Eine umfassendere Aufklärung für pädagogische Fachkräfte und Lehrkräfte wäre ein erster Schritt, um Frühgeborene entsprechend zu unterstützen.“, so Anders weiter. Dies ist auch die Einschätzung des Elternverbandes, der bereits Maßnahmen in dieser Richtung geplant hat.
Darüber hinaus setzte sie sich für eine Reform der Versorgungsstruktur ein:
„Besonders die Versorgung extremer Frühgeborener – das sind Kinder mit einem Geburtsgewicht unter 1000 Gramm – muss verbessert werden. Für eine gesicherte Versorgung dieser extrem Frühgeborenen wäre die vorgeburtliche Aufnahme von Schwangeren in wenige hochspezialisierte Kompetenzzentren wünschenswert, statt an vielen Standorten teure Infrastruktur vorzuhalten. Kleinere Perinatalzentren sind jedoch wichtig für eine heimatnahe Weiterversorgung, sobald sich der Gesundheitszustand der winzigen Patienten stabilisiert hat.“
, erklärte die Abgeordnete. Der Verband begrüßte diese Initiative und freut sich auf eine verstärkte Zusammenarbeit für eine zukunftsorientierte Versorgung der kleinsten und verletzlichsten Patienten.
Betroffene Familien können unter der genannten Hotline anrufen, und ihre Sorgen teilen. In einer monatlich statt findenden Online-Expertensprechstunde können sich Familien zudem zu wechselnden Themen informieren und ihre Fragen stellen.
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