Landarztquote sichert Generationswechsel in der Wetterau
Die Sicherung der ärztlichen Versorgung auf dem Land ist ein zentrales Anliegen der GRÜNEN Landtagsfraktion. Die GRÜNE Landtagsabgeordnete Kathrin Anders aus dem Wetteraukreis erklärt: „Ein wichtiger Baustein dafür ist die bereits im Koalitionsvertrag verankerte Landarztquote, die wir jetzt per Gesetz regeln werden. Mit dem neuen Gesetz wollen wir zwei Vorabquoten beim Medizinstudium verankern. Mit der Quote würden sich 65 von 1000 Medizinstudierenden pro Jahr fest dazu verpflichten, 10 Jahre lang als Haus- oder als Kinderärzte in unterversorgten Gebieten zu arbeiten. 13 Studierende verpflichten sich zudem für den gleichen Zeitraum fest für den Öffentliche Gesundheitsdienst. Die Quote soll von 2022 an gelten.“
Bei der Auswahl der Studiereden soll weniger die Durchschnittsnote der Hochschulzugangsberechtigung als vielmehr die fachspezifische Eignung entscheidend sein. „Damit werden bei der Auswahl auch soziale und kommunikative Kompetenzen im Umgang mit Patient*innen berücksichtigt“, sagt Kathrin Anders. Hausärzt*innen sowie Kinderärzt*innen seien besonders wichtig für die ambulante medizinische Versorgung. Zudem hat gerade die Corona-Pandemie deutlich gemacht, wie sehr das Gesundheitswesen auf einen leistungsfähigen und personell gut ausgestatten Öffentlichen Gesundheitsdienst angewiesen ist.
Die neuen Landärzt*innen können in allen ärztlich unterversorgten Gebieten oder in solchen Gebieten, in denen eine Unterversorgung droht, in Hessen eingesetzt werden. Im Wetteraukreis gibt es derzeit nach Angabe der Kassenärztlichen Vereinigung keine Unterversorgung. Doch aufgrund der Altersstruktur der Ärzteschaft werden in einigen Jahren Nachfolger*innen für Hausarzt- und Kinderarztpraxen gesucht. Damit die Ärztedichte in den ländlichen Gebieten des Kreises nicht sinkt, kann dann auf die Landarztquote unter den Studierenden zurückgegriffen werden.
Um die Studierenden gut auf ihre zukünftige Tätigkeit vorzubereiten, wird ein begleitendes Schwerpunktcurriculum, der „Hessische Weg“ unter anderem mit Mentoring-Programmen, Praktika in ländlichen Praxen und speziellen Seminaren eingerichtet. Zusätzlich dazu werden die zukünftigen Landärzt*innen durch ein Stipendium unterstützt, sodass sie ihr Studium zügig abschließen und reibungslos von der Aus- in die Weiterbildung wechseln können. Kathrin Anders erklärt: „Durch diese Maßnahmen im Medizinstudium soll der Generationswechsel im Wetteraukreis gelingen.“