Kathrin Anders besucht Mütter- und Familienzentrum Bad Nauheim
Derzeit kämpfen viele Familien mit verschiedenen Herausforderungen gleichzeitig. Egal ob es Krankheiten oder die Suche nach Betreuungsplätzen ist, die Eltern strapazieren. Umso wichtiger sind Angebote, die Familien gezielt entlasten und stärken. Das Mütter- & Familienzentrum in Bad Nauheim ist eine solche wertvolle Institution für Familien. Kathrin Anders, Landtagsabgeordnete der Grünen im Wetteraukreis, hat deshalb besucht und über deren Angebote informiert. Ute Latzel, die Leiterin der Einrichtung, und Chantal Francisco de Sousa, pädagogische Leitung des Hauses, berichteten über deren Angebote.
In dem Mütter- und Familienzentrum bekommen sie unmittelbar die Sorgen und Nöte der Familien mit. Mit der ganzen Gemeinschaft der Mitglieder versuchen sie immer wieder mit passenden Angebote auf aktuelle Herausforderungen zu reagieren. So zuletzt z.B. mit einem Betreuungsangebot für ukrainische Kinder. Ute Latzel betont, dass wenn es den Familien gut gehe, der ganzen Gesellschaft damit gedient ist. Deshalb sollte ihrer Meinung nach das Wohl der Familien in der Politik eine deutlich größere Bedeutung eingeräumt bekommen. Das kann Kathrin Anders nur bestätigen: „Es ist mein Anliegen, dass Familien und deren Anliegen mehr Gehör in der Politik erhalten. Missstände für Familien wirken sich nicht nur auf die ganze Gesellschaft negativ aus, sondern wirken oft jahreslang belastend nach. Deshalb ist es gut, dass das Hessische Ministerium für Soziales und Integration das Mütter und Familienzentrum als Einrichtung fördert. Doch diese Förderung muss an den wachsenden Bedarf angepasst werden.“
Chantal Francisco de Sousa schildert, wie gerade der Notmütterruf ein konkretes Angebot ist, um Familien in akuten Notsituationen schnell und unkompliziert zu helfen. Sie haben immer wieder tragische Fälle, in denen ein Elternteil schwer und länger erkrankt. Der andere Elternteil kann nur begrenzt für die Familienarbeit Urlaub nehmen. Spätestens danach ist eine Familie auf externe Hilfe angewiesen. Diese bieten sie über den Notmütterruf für den ganzen Wetteraukreis an. Hier werden erfahrene Helfer:innen vermittelt, die dann regelmäßig in Familien gehen und sich um die Kinder kümmern. Leider übernehmen nicht alle Krankenkasse die damit einhergehenden Kosten oder nur für sehr beschränkte Zeit, klagt Francisco de Sousa. Kathrin Anders sagt zu, dieser Sache nachzugehen: „Familien müssen sich im Krankheitsfall eines Elternteils auf die sichere Versorgung ihrer Kinder verlassen müssen. Bei schwerwiegenden Behandlungen kann nicht erwartet werden, dass sich nebenher noch um die Kinder gekümmert werden kann.“
Der 1991 gegründete gemeinnützige Verein „Mütter- & Familienzentrum e.V.“ ist mit seinem Haus auch als Mehrgenerationenhaus anerkannt und gefördert. Unter dem Dach wird ein breites Spektrum an Angeboten für die ganze Familie von der Kleinkindbetreuung, über einen Kindergarten bis zu Erwachsenenkursen angeboten. Ute Latzel versteht das Haus als öffentliches Wohnzimmer, in dem überall das Gastgeber:innenprinzip gelebt wird. Um das Haus hat sich über die Jahre eine Gemeinschaft gebildet, die nicht nur von den Angeboten profitiert, sondern ebenso aktiv an deren Gestaltung mitwirkt. Das gibt dem Haus den besonderen Charme, den Eltern wie Kinder gerne über Jahre aufsuchen.